19-05/25-05-2015 Alte Freunde treffen in Mendoza, Weinstadt Argentiniens

Ich traf im Hostel ein und der Aufenthaltsraum war voll beladen. Sofort starteten die ersten Gespräche und sogar die ersten Ansätze für die gemeinsame Planung von Ausflügen. Ich konnte gut im Bus schlafen, war somit recht ausgeschlafen und bereit sofort in den Trubel einzusteigen. Während sich ein Großteil der Leute auf Weintour begab, blieb ich im Hostel und checkte die ganzen Tour-Angebote.

Am späten Nachmittag traf ich mich mit Sara, meiner Bekanntschaft aus Buenos Aires. Unsere Zimmergenossin Enrica war zufällig auch in Mendoza und so gab es eine Ladies Night mit lecker Essen und Wein.

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Mittwochmorgen habe ich mich mit Enrica in den nahe gelegenen Parque San Martin begeben. Immer wieder ein Highlight sich mit den Öffentlichen und gebrochenen Spanisch durch eine fremde Stadt zu bewegen. Da hier mittlerweile Herbst wird, war die Allee zum Park in zauberhaften orangerotbraunen Tönen gefärbt. In der Ferne am Horizont sahen wir die Anden. Mir ist mal wieder bewusst geworden, wo ich mich eigentlich auf dieser Erde befinde. Weit weg von zu Hause, aber an traumhaften Orten.

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Wir bestiegen den Cerro de la Gloria und genossen den Ausblick.

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15Uhr musste ich schon wieder zurück im Hostel sein. “Horse Riding“ stand auf dem Plan. Nein, das Abenteuer in Córdoba zu Pferde war noch nicht genug. Dieses Mal ging es aber dem Sonnenuntergang über den Anden entgegen. Wir waren acht Mann aus unserem Hostel. Eine super Truppe, mit der es unglaublich viel Spaß machte, unterwegs zu sein. Dieses Mal ging es aber ganz gemütlich durch die Prärie und der Abend endete bei schallendem Gelächter und Gesang bei Asado und Wein.

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Einige der Mädels wollten am nächsten Tag wieder auf Wein-Tour. Ich schloss mich natürlich an. 6 Mädels, die sich auf einem Fahrrad von Weingut zu Weingut begeben. Herrlich. Das Wetter spielte mit, die Sonne schien und der Wein schmeckte vorzüglich. Zum Abschluss kehrten wir noch in einer Weinbar ein und gönnten uns etliche kleine Empanadas. Der Unterschied hierzulande ist nämlich, dass zum Wein kein Brot oder Käse gereicht wird. Es wird einfach nur getrunken.

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Weil es so schön war, haben wir uns Freitag gleich wieder auf die Wein-Piste begeben. Dieses Mal in etwas anderer Konstellation, aber nicht weniger lustig. Wir starteten dieses Mal auf einer Oliven Farm. Wir durften nicht nur leckere Öle mit Brot und Olivenpasten probieren, nein, es gab auch noch diverse Liköre und Schokolade zu verkosten. Ein gelungener Start in den Tag. Gegen 18Uhr schlossen die letzten Weingüter. Wir haben die Zeit natürlich voll ausgenutzt. Im letzten Weingut wurde dann kurz nach 18Uhr erwähnt, dass sie schließen wollen. Aber keine Bange, draußen wartete die Polizei. Mein erster Gedanke war, dass wir die Fahrräder schieben müssen, denn offensichtlich waren wir alle angetrunken. Aber in Argentinien sind die Spielregeln anders. Die Polizei begleitete uns mit Blaulicht, während wir die Straße zurück zum Fahrradverleih eierten. Abends sei es in dieser Gegend gefährlich und man habe es wohl besonders auf angetrunkene Touris abgesehen. Was für ein Gaudi kann ich nur sagen.

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Abends spielten wir bei noch mehr Wein Scharade im Hostel und bestellten 1,5kg Eiscreme. 8 Mann (oder besser gesagt 7 Frauen und 1 Mann) saßen um den Tisch herum; jede mit einem Löffel bewaffnet. Das muss ein herrliches Bild gewesen sein. Der Herr an der Rezeption meinte, es fehlt nur noch das „Shades of Grey“ im TV läuft.

Das Wochenende haben wir ruhig angehen lassen. Flohmarkt hier, lecker Essen da. Auf Rotwein hatte ich keinen wirklichen Appetit mehr. Am Montag war es dann soweit. Ein Großteil der lieb Gewonnenen ist abgereist und ich blieb zurück. Montagabend hatte sich für mich das ganze Flair im Hostel geändert.

Aber das war gar nicht schlimm. Ihr Lieben, wie soll ich das jetzt sagen, ohne dass es komisch klingt. Ich mache erst einmal eine Woche Urlaub. Ist das jetzt Urlaub vom Urlaub? Nein, ich würde es eher als Urlaub vom Reisen bezeichnen. Ich kann euch auch erklären, warum das so ist. Nach nunmehr 7 Wochen „on the road“ oder auch „in the bus“, bin ich das erste Mal an dem Punkt angekommen, dass mein Interesse an der Stadt minimal ist. Zu viele Bilder fliegen in meinem Kopf herum. Mendoza scheint eine Stadt wie jede andere zu sein. Es gibt ein paar schicke Plazas, ein paar Museen und natürlich die tollen Weingüter im Umland. Hätte ich hier nicht so tolle Leute getroffen, wäre die Begeisterung wohl kaum aufgeblüht. Also heißt es jetzt eine Woche nix machen und Langeweile bekommen, bevor es dann nächsten Freitag (29-05-2015) weiter nach Santiago de Chile geht.

 

Nachtrag vom 28-05-2015

Ich habe die Woche wirklich genossen und nur „alltägliches“ gemacht. Ich habe meine Wäsche gemacht, Schuhe geputzt (ja, sogar das muss Mal sein), meine Rucksack neu sortiert und vor allem meine weitere Reiseroute abgesteckt und geplant. Es mussten einige Flüge und Busse gebucht werden und mit der Schnelligkeit des Internets hier ist das schon ein wenig nervenaufreibend. Zwischendrin habe ich viel geskyped und auch den ein oder anderen Film bei YouTube angeschaut. Abends war ich meist mit Sara essen oder in einer Bar und wir haben uns entschieden, ein paar Trips gemeinsam zu machen. Da haben wir es wieder…ja ja, in Gesellschaft ist es so schön.

P.S. Ich habe kein schlechtes Gewissen ganze 4 Tage nur „normal“ unterwegs gewesen zu sein. Ich bin bereit für neue Abenteuer und genau das war der Plan.

 

 

Noch einige Schnappschüsse:

…vom Horsebackriding…

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…von den Weintouren…

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